Das Studio Farris Architects hat ein neues Wohnbauprojekt in Zottegem, einer kleinen Stadt in Ostflandern, Belgien, fertiggestellt. Das Projekt zur Stadtsanierung und -erneuerung befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen OLV Collegium, einem Gebäude aus dem 19. Durch die Integration von zeitgenössischer und historischer Architektur wird dieser einst verlassene Standort wieder in das Stadtgefüge integriert.
Das OLV Collegium, eine ehemalige neugotische Schule aus dem Jahr 1862, war ein vernachlässigtes Gebäude im historischen Zentrum von Zottegem und wurde 2012 durch einen Brand beschädigt. Nach dem Kauf durch einen Bauträger im Jahr 2017 wurde das Studio Farris Architects mit dem Entwurf eines Masterplans für neue Wohnungen und eine öffentliche Tiefgarage beauftragt. Im Einklang mit der Philosophie des Studios sollte das Potenzial des Projekts durch die Erforschung des Kontexts und des Erbes des Standorts freigesetzt werden. Der Ansatz des Büros bestand darin, das heruntergekommene Gebiet zu regenerieren, indem eine Verbindung zwischen dem Standort und dem historischen Kern der Stadt wiederhergestellt wurde. Ziel war es, "die der alten Schule innewohnende Schönheit" durch einen zeitgenössischen Eingriff zu enthüllen.
Das Projekt umfasst eine Gruppe von Gebäuden, die um einen großen Innenhof herum angeordnet sind, mit 65 Wohnungen, die sich auf das historische Kollegiengebäude und den neuen Anbau verteilen. "Das Gebäude des ehemaligen Kollegs wurde nach dem Brand umfassend rekonstruiert", so Studio Farris Architects. "Die ursprüngliche Identität des Gebäudes wurde an den Straßenseiten beibehalten, während das Gebäude im Inneren des Blocks eine größere Komplexität aufweist." Der zeitgemäße Erweiterungsbau verfügt über stufenförmige Terrassen, die den Blick auf die Stadt freigeben und das Gefühl von Wohnlichkeit verstärken.
Der ökologische Ansatz des Projekts zielt darauf ab, das Gelände offen und grün zu gestalten. Um die Langlebigkeit zu erhöhen und den Energieverbrauch zu senken, sorgte das Studio Farris Architects dafür, dass jedes Gebäude gut isoliert ist - es wurde Mineralwolle verwendet, die aus wiederverwertbaren Materialien hergestellt wird. Natürliche Ressourcen werden ebenfalls genutzt - das Regenwasser wird zum Beispiel für die Instandhaltung anderer Gebäudeteile wiederverwendet. Der zeitgemäße Erweiterungsbau besteht aus Volumen, die "kaskadenartig nach außen" verlaufen, so dass das Sonnenlicht den ganzen Tag über eindringen kann.
Laut Studio Farris Architects ist die Architektur des Projekts so konzipiert, dass sie "die Vernetzung der Fußgänger durch die zahlreichen Eingänge fördert". Der Entwurf unterstützt auch das natürliche Ökosystem des Standorts: "Durch das absichtliche Entfernen von Ziegeln an der bestehenden Fassade wurden kleine Lücken geschaffen, durch die Vögel hindurchfliegen können", erklärt das Studio. "Die Konfiguration des Stadtblocks bietet auch Schutz vor widrigen Wetterbedingungen und einen sicheren Ort für Vögel, um ihre Nester zu bauen."
In seiner Gesamtheit stellt der neue Entwurf eine Verbindung zum Stadtgefüge von Zottegem her. "Das Wohngebiet hat einen intimeren Charakter erhalten, damit die Bewohner die Synergie zwischen dem Alten und dem Neuen in einer ruhigen Wohnatmosphäre genießen können", so der Architekt. Durch die Schaffung von Kontinuität mit der Umgebung und einem Gefühl von Frische und Erneuerung soll die Entwicklung dazu beitragen, ein Gefühl von Bürgerstolz und Zugehörigkeit zu fördern.
Technical details
Total built area: 16,100 square meters (173,299 square feet)
Plot surface area: 4,990 square meters (53,712 square feet)
Courtyard: 1,050 square meters (11,302 square feet)
Apartments: 65 units measuring from 60 square meters (646 square feet) to 150 square meters (1,615 square feet)
Retail: a single 100-square-meter (1,016-square-feet) retail space
Floors: vary from 3 to 5 levels
Public parking spaces: 100
Private parking spaces: 75
Materials
New facade: plaster
Original facade: brick
Roof: wood with natural slate
Windows: wood and aluminum
